Taiyuin-Mausoleum

Taiyuin-Mausoleum

Das Taiyuin ist die letzte Ruhestätte von Iemitsu (1604–1651), dem dritten Tokugawa-Shogun. Iemitsu wurde 1623 Shogun, obwohl sein Vater, der zweite Shogun Hidetada, weiterhin nach seiner Abdankung, bis zu seinem Tod 1632 regierte. Dieses Muster folgte dem des ersten Shoguns, Ieyasu, der 1603 Shogun wurde, 1605 jedoch zurücktrat und bis 1616 aus dem Ruhestand weiterregierte. Nachdem Iemitsu 1633 im wirklichen Sinne die Macht übernahm, bündelte er die Machtbasis des Shogunats und führte eine politische Struktur ein, die bis zum Ende des Shogunats 1867 in Kraft blieb.

Iemitsus größte Errungenschaft war die Umsetzung von Richtlinien, um die Macht der Feudalherren zu kontrollieren. Vor der Wiedervereinigung Japans durch Ieyasu, nach der Schlacht von Sekigahara im Jahr 1600, hatten die großen Fürsten eine beträchtliche Menge an politischer Autonomie. Die mächtigsten Fürsten waren es nicht gewohnt, sich zu unterwerfen. In einer berühmten Episode rief Iemitsu diese mächtigen Männer herbei, von denen etliche viel älter waren als er, und erklärte: „Ich bin Shogun von Geburt. Fortan werde ich euch als meine Vasallen behandeln. Wenn ihr Einwände habt, kehrt in eure Länder zurück und bereitet euch auf einen Krieg vor. “

Zu Beginn seiner Herrschaft führte Iemitsu das Sankin-kotai (das „alternative Anwesenheitssystem“) ein, bei dem die regionalen Herrscher ihren Haushalt für ein Jahr nach Edo (Tokio) verlegen mussten, um erst im darauffolgenden Jahr nach Hause zurückzukehren. Als ein Fürst in seinem Herrschaftsgebiet blieb, mussten seine Frau und sein Sohn als Geiseln in Edo zurückbleiben. Dieses System zwang die Fürsten nicht nur dazu, große Geldsummen auszugeben, die sonst zur Aufstellung von Armeen verwendet worden wären, sondern ermöglichte es dem Shogunat auch, die Feudalherren genauer zu überwachen. Iemitsu führte 1635 die isolationistische Sakoku-Politik ein, die die Einreise von Ausländern nach Japan stark einschränkte und das einfache japanische Volk daran hinderte, das Land zu verlassen. Nach der Zerschlagung des Shimabara-Aufstandes (1637–1638) herrschte in Japan mehr als 200 Jahre lang Frieden.

Das Taiyuin ist nicht nur als Mausoleum des dritten Shoguns bedeutend. Die Gebäude, die Ornamente und andere Elemente des Taiyuins sind Ausdruck von Macht und Autorität des Tokugawa-Shogunats. Zum Beispiel gibt es vor dem Mausoleum drei Tore, mit jeweils zwei oder mehreren Himmelskriegern, die das Böse abwehren. In der Regel werden Schreine und Tempel durch ein einziges Tor geschützt, das von zwei Wächtern flankiert wird. Zusätzlich befinden sich Laternen aus Stein oder Bronze auf dem Weg zum Mausoleum. Sie wurden von den mächtigsten Feudalherren als Zeichen ihrer Unterwürfigkeit dem Shogun gespendet. Es gibt auch Laternen, die von der kaiserlichen Familie gespendet wurden. Ihre Anwesenheit ist ein Zeichen für die enge Beziehung des kaiserlichen Hofes zum Shogunat sowie die Legitimität der Tokugawa-Herrschaft.

Das Mausoleum ist wunderschön, aber das Design zeugt auch von großem Respekt des dritten Shoguns für seinen Großvater. Der Shogun wählte einen Ort in der Nähe vom Grab des ersten Tokugawa-Shoguns aus, achtete jedoch darauf, dass sein Mausoleum niemals in Konkurrenz zur Pracht des Toshogus stand. Zum Beispiel wirkt das gold-schwarze Farbschema des Taiyuins gedämpfter als das Gold-Weiß des Toshogus. Auch die schönen Dekorationen sind vergleichsweise zurückhaltend.

 


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Nikko-zan Rinnoji

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